DQR-Niveaus auf Zeugnissen

Deutsche Bilanzbuchhalter und Controller haben das Niveau der Stufe 6.

Empfehlung des Hauptausschusses  des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) vom 8.10.2013 zur Formulierung des Hinweises zur Ausweisung des DQR-Niveaus auf Zeugnissen

In Ergänzung zu der vom Hauptausschuss am 13. Dezember 2012 beschlossenen Änderung der Richtlinien des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung vom 8.3.2007 MPO-BBiG und MPO-HwO sowie vom 27.6.2008 MPO-Fortbildung BBiG und MPO-Fortbildung-HwO.

Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung empfiehlt, dass ab 1. Januar 2014 auf den Zeugnissen der beruflichen Bildung, die von dem Gemeinsamen Beschluss und den Richtlinien des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung vom 8.3.2007 „Musterprüfungsordnung für die Durchführung von Abschluss- und Umschulungsprüfungen (MPO-BBiG)“ und „Musterprüfungsordnung für die Durchführung von Gesellen- und Umschulungsprü­fungen (MPO-HwO)“ sowie vom 27.6.2008 „Musterprüfungsordnung für Fortbildungsprüfungen gemäß § 56 Absatz 1 in Verbindung mit § 47 Absatz 1 Berufsbildungsgesetz (MPO-F-BBiG)“ und „Musterprüfungsordnung für Fortbildungsprüfungen gemäß § 42c Absatz 1 in Verbindung mit § 38 Handwerksordnung (MPO-F-HwO)“ umfasst werden, die folgende, auch mit den Län­dern abgestimmte Formulierung aufgenommen wird:

„Dieser Abschluss ist im Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen dem Niveau ….

zugeordnet; vgl. Bundesanzeiger vom TT.MM.JJJJ (BAnz          )“.

Beschlussdatum:                 8.10.2013

(in Ergänzung zu der vom Hauptausschuss am 13. De­zember 2012 beschlossenen Änderung der Richtlinien des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Be­rufsbildung vom 8.3.2007 MPO-BBiG und MPO-HwO sowie vom 27.6.2008 MPO-Fortbildung BBiG und MPO-Fortbildung-HwO)

Fundstelle/Veröffentlichung: Bundesanzeiger Amtlicher Teil 17.10.2013 S2

EUROPEAN QUALIFICATION FRAME

Definition

Ein Qualifikationsrahmen ist eine systematische Beschreibung eines nationalen Bildungs­systems, welche neben „inputorientierten“ Angaben (Dauer Ausbildung in Jahren) insbesondere auch die Lernergebnisse und Kompetenzen beschreibt, die von den Absolvent/innen erreicht werden („outputorientiert“).

Modell „Bologna“ / Modell „EU“

An der Bologna-Ministerkonferenz in Bergen 2005 haben die Bildungsminister einen übergreifenden, 3-stufigen Qualifikationsrahmen für den europäischen Hochschulraum verabschiedet (QF-EHEA). Die Minister haben sich verpflichtet, bis 2010 nationale Qualifikationsrahmen zu erstellen, die mit dem QF-EHEA kompatibel sind, und mit deren Ausarbeitung bis 2007 zu beginnen.

Gleichzeitig hat die EU einen 8-stufigen Qualifikationsrahmen vorgelegt (EQF-LLL), der die Bereiche von der obligatorischen Schule bis zur Tertiärstufe abdeckt. Die Tertiärstufe ist im EQF-LLL nicht alleinig für den Hochschulbereich reserviert!

Details zu dem 8-stufigen Qualifikationsrahmen müssen bis spätestens 2009 in den Mitgliedsländern vorliegen.

Deutschland

Vergleich NQR zu EQR

Dr. Georg Hanf; Dr. Volker Rein

In der Diskussion über den Entwurf eines Europäischen und die mögliche Entwicklung eines Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) besteht in Deutschland ein breiter Konsens darüber, Bildung im Sinne des Lebensbegleitenden Lernens und der Beschäftigungsfähigkeit der Bürger unter den Makrozielen Transparenz, Durchlässigkeit und Kompetenzorientierung von Qualifikationen zu gestalten.

Angestrebt wird dabei ein bildungsbereichsübergreifender und europäisch anschlussfähiger NQR, der sich in seiner Zielsetzung nicht auf die Abbildung von Wissen und Bildungsabschlüssen beschränkt, sondern sich an Kompetenzen und beruflichen Handlungsfähigkeiten ausrichtet.

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http://www.bibb.de/de/wlk18242.htm

ÖSTERREICH

„Nationaler Qualifikationsrahmen“ bei Bildungabschlüssen

Die Arbeiterkammer sieht die Ministerien tendenziell auf dem richtigen Weg

Es zähle primär, was jemand kann, „und nicht, wie er es gelernt hat“, sagt Johanna Ettl, stellvertretende Direktorin der Wiener Arbeiterkammer. Die Orientierung an Lernergebnissen statt nur an Abschlüssen könnte die „Bildungssituation in Österreich grundlegend ändern“.

Der vom Bildungs- und dem Wissenschaftsministerium geplante „Nationale Qualifikationsrahmen“ (NQR) – angelehnt an den „Europäischen Qualifikationsrahmen für Lebenslanges Lernen“ – zielt darauf ab. Am 30. Juni ging die Begutachtungsfrist eines Konsultationspapiers zu Ende, das die „Stellungnahmen aller Betroffenen“ einforderte. Den Kern des Experten-Entwurfs bilden „acht Referenzniveaus, die das gesamte Spektrum möglicher Qualifikationen von der Basisbildung bis zur höchsten Ebene akademischer und beruflicher Bildung umfassen“.

Die zu berücksichtigenden Lernergebnisse resultieren aus drei Lernformen:

  • Formales Lernen findet „üblicherweise in einer Bildungs- oder Ausbildungseinrichtung“ statt und führt zu einer Zertifizierung.
  • Nicht formales Lernen erfolgt abseits dieser Institutionen; keine Zertifizierung.
  • Informelles Lernen findet „im Alltag, am Arbeitsplatz“ statt. Es „kann zielgerichtet sein, ist jedoch in den meisten Fällen nicht intentional“.

Zugleich wird eine Qualifikationstypologie eingeführt, die sich auf institutionelle und rechtliche Fakten bezieht: Typ I umfasst die öffentliche Bildung (z. B. Hauptschul-, Lehr- oder Hochschulabschluss), Typ II die gesetzlich geregelte nichtöffentliche Bildung (z. B. Beamtenaufstiegsprüfung) und Typ III die gesetzlich nichtgeregelte nichtöffentliche Bildung (z. B. innerbetriebliche Ausbildungen zum Filialleiter).

Den acht Niveaus liegt das „Prinzip der Gleichwertigkeit, aber nicht Gleichartigkeit von Qualifikationen“ zugrunde. Das soll laut AK-Stellungnahme den Vergleich von Abschlüssen erleichtern und die Durchlässigkeit erhöhen.
Die AK geht mit dem Entwurf sehr weit konform, fordert aber auch Korrekturen: Sind die Ministerien unsicher über die Einstufung des Polytechnikums, so stellt die AK diesen Abschluss eine Stufe über den Hauptschulabschluss, auf Niveau zwei. Setzt der Entwurf die Berufsreifeprüfung zwischen den Lehrabschluss und die AHS-Matura – die hier eine Stufe unter der BHS-Variante steht -, so reiht die AK jede Reifeprüfung auf Niveau fünf.

Könnte der Bachelor mit der Meisterprüfung und dem Ingenieurtitel auf Ebene sechs stehen? Nach Ettls Ansicht darf Letzterer nicht höher als die Matura bewertet werden: „Man kriegt ihn ja automatisch.“

Stufe sieben und acht bleiben laut AK dem Master bzw. dem Ph. D. vorbehalten. Berufsprüfungen wie jene der Steuerberater oder der Wirtschaftsprüfer finden hier – entgegen dem Expertenvorschlag – keinen Platz. (mad/DER STANDARD, Printausgabe, 5./6. Juli 2008)

SCHWEIZ

Worum geht es?

Qualifikationsrahmen für den schweizerischen Hochschulbereich (nqf.ch-HS)

Definition
Ein Qualifikationsrahmen ist eine systematische Beschreibung eines nationalen Bildungs­systems, welche neben „inputorientierten“ Angaben (Dauer Ausbildung in Jahren) insbe­sondere auch die Lernergebnisse und Kompetenzen beschreibt, die von den Absolvent/innen erreicht werden („outputorientiert“).

Modell „Bologna“ / Modell „EU“

An der Bologna-Ministerkonferenz in Bergen 2005 haben die Bildungsminister einen übergreifenden, 3-stufigen Qualifikationsrahmen für den europäischen Hochschulraum verabschiedet Die Minister haben sich verpflichtet, bis 2010 nationale Qualifikationsrahmen zu erstellen, die mit dem QF-EHEA kompatibel sind, und mit deren Ausarbeitung bis 2007 zu beginnen.

Gleichzeitig hat die EU einen 8-stufigen Qualifikationsrahmen vorgelegt, der die Bereiche von der obligatorischen Schule bis zur Tertiärstufe abdeckt. Die Tertiärstufe ist im EQF-LLL nicht alleinig für den Hochschulbereich reserviert!

Qualifikationsrahmen für den schweizerischen Hochschulbereich (nqf.ch-HS)

Das Staatssekretariat für Bildung und Forschung SBF hat der CRUS den Auftrag erteilt, gemeinsam mit der Konferenz der Fachhochschulen der Schweiz KFH und der Schweizerischen Konferenz der Rektorinnen und Rektoren der Pädagogischen Hochschulen COHEP, in Zusam­menarbeit mit dem Organ für Akkreditierung und Qualitätssicherung der schweizerischen Hochschulen OAQ und unter Einbezug aller interessierten Kreise einen Qualifikati­onsrahmen für den schweizerischen Hochschulbereich (nqf.ch-HS) auszuarbeiten.

Die Kompatibilität mit verwandten Projekten des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie BBT (NQF Berufsbildung) und der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK (HarmoS) wird über eine enge Zusammenarbeit sichergestellt.

Termine 

Im Juni 2008 wurde der erarbeitete Entwurf nqf.ch-HS vom Leitungsausschuss der drei Rektorenkonferenzen in die Vernehmlassung geschickt.

Nach Ablauf der Frist (Ende Oktober 2008) werden die Stellungnahmen auf dieser Seite publiziert und von der Arbeitsgruppe nqf.ch-HS ausgewertet. Der Entwurf nqf.ch-HS wird gemäss den Ergebnissen der Vernehmlassung überarbeitet.

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